Samstag, 10. Oktober 2009

Israelisches Tagebuch2

Der Abend gestern war ganz schön anstrengend, meine Familie war irgendwie gelähmt und hat sich nicht getraut, mich über Berlin oder den Umzug zu fragen. Und so haben wir das Spiel von Hapoel Tel Aviv gegen den HSV aus Hamburg im Uefa-Cup analysiert. Spannend. Das Spiel ging übrigens 4-2 für Hamburg aus.

Heute wollten meine Geschwister mich an die atemberaubende israelische Natur erinnern, also sind wir mit drei Autos in die Jerusalemer Berge gefahren. Wir haben eine kleine Wasserquelle gefunden, und haben uns daneben unter eine große israelische Eiche gesetzt. Um uns war der Jerusalemer Wald zu sehen, und ich habe mich daran erinnert dass ich erst heute Morgen meiner Mutter die Bilder aus dem Kimsee vom letzten Februar gezeigt habe. Der Jerusalemer Wald ist das Resultat des israelischen Wahnsinns aus den 20gern und 30gern, als die Juden aus Europa Pinien gepflanzt haben um den Wiener Wald, den Schwarzwald oder sogar den Grünewald mit nach Palästina zu importieren. Das Grün der Pflanzen hier ist aber ein anderes als in Deutschland, es ist zäh, als ob es der Hitze (es sind heute knappe 30 Grad) und dem Staub trotzen will, was ihm nur mühsam gelingt. Der Duft ist aber wirklich anderes als in Berlin – überall wachsen hier Rosmarinpflanzen, und ich müsste heute zum x-Mal die Olivenüberreste von den Sohlen meiner Birkenstockschuhe abkratzen.

Es ist hier Laubhüttenfest jetzt, und überall auf den Strassen und in den Gärten Jerusalems sind kleine Strohhütte zu sehen, geschmückt mit den Biblischen Pflanzen – Granate, Palme, und einige Dinger deren Namen ich auf Deutsch nicht kann. Es ist eigentlich schön, und weil es eine heilige Woche ist hat die Uni zu und ich bin gezwungen nichts zu machen. Naja, vielleicht ein wenig üben, aber da war´s. Gili kümmert sich um die neue Wohnung, deswegen müssen wir morgen nach Tel Aviv. Ich freue mich schon auf die Klimaanlage in unserer Wohnung – in jedem Zimmer gibt es eine. Gottseidank.

Ich drücke Euch alle ganz fest,

Euer Ofer

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