Mittwoch, 21. Dezember 2011

Israelisches Tagebuch 49


Liebe Freunde,

wie lang ist es her – ein halbes Jahr? Vielleicht sogar mehr. Als ich Euch zum letzten Mal schrieb, wohnten wir noch im Zentrum von Tel Aviv, Ori hob nur mit viel Mühe den Kopf, der arabische Frühling war noch sonnig und warm, und Lafontaine knutschte die Wagenknecht noch hinter (roten) verschlossenen Vorhängen.

Jerusalem ist ein wenig winterlich geworden, es überrascht mich, es überrascht die Menschen auf den Straßen, obwohl der Dezember seinem Ende zuneigt und die ersten Hannucka Kerzen schon brennen. Die letzten Wochen waren eigentlich ganz schön warm – am letzten Wochenende haben wir Ori´s ersten Geburtstag draußen gefeiert, auf dem Spielplatz vor unserer neuen Wohnung im Norden Tel Avivs.

Ich dachte – die Tatsache, dass ich nicht mehr schreibe, ist ein trauriger Beweis der menschlichen Natur. Ich entferne mich von meinem früheren Leben in Deutschland (von Deutschland entferne ich mich kaum. Ich lese, schriebe und rede soviel Deutsch wie seit längerer Zeit nicht mehr – wegen meines Studiums), ich weiß nicht mehr, was auf dem Spielplan in Nürnberg steht, ich weiß nicht mehr, ob die S-Bahn in Berlin noch (oder schon) fährt, ich weiß dass der Rösler der neue FDP-Mann ist, es steht im von mir abbonierten "SPIEGEL", aber egal wie oft ich da drin blättere, nirgends steht dort welcher Laden an meiner Ecke in Berlin zu- oder aufgemacht wurde, oder ob man beim "Wanderer" noch draußen sitzen kann.

Aber dann kam eine Traurige Nachricht aus Berlin, und auf einmal habe ich gemerkt – auch wenn das Leben mich in seinem starken Fluss manchmal überwältigt, bleibt ein Teil von mir immer da, in Deutschland, wo ich immerhin zehn Jahre meines Lebens verbracht habe. Ein früherer Kollege von mir aus Berlin, Henry, ist gestorben – und die Kollegen vom RSB hielten es für richtig, auch mich zu informieren. Ihre Geste hat mich so berührt, nicht nur, weil ich seinem Andenken alle Ehre geben wollte – was natürlich das Erste und Wichtigste ist - sondern weil es mir das Gefühl gegeben hat, ich bin noch ein Teil dieser menschlichen Zusammenhänge, dieses menschlichen Gewebes.

Heute brennen die Kerzen in Israel, und am Samstag werden auch bei Euch viele Kerzen brennen. In Nürnberg, in Berlin, bei meinen Freunden, bei Euch, die ich so vermisse.

Ich wünsche Euch ein fröhliches Lichterfest – ob Hannucka oder Weihnachten, Hauptsache im Kreise der Familie und Freunde – ein besinnliches Fest, mit viel Wärme, mit Freude und Gesang, und wenn Ihr schon an einen Juden denkt – denkt auch an mich.

Es gibt noch viel mehr zu erzählen, aber das wird auf das nächste Mal warten müssen – aber nicht zu lang. Versprochen.

Euer Ofer

Samstag, 21. Mai 2011

Israelisches Tagebuch 48

Ich liebe diesen Moment, kurz vor dem Auftritt, wenn man nur mit Socken auf dem kalten Fußboden steht, es hat ja was rebellisches, mit Frack und Fliege aber ohne Schuhe herumzulaufen. In Nürnberg war es ein grau-schwarzer Teppich, an der israelischen Oper ist es ein hässlicher Plastikfußboden, und in der israelischen Philharmonie – wo ich zur Zeit spiele – ist es ein angenehmer Steinfußboden, der die Zehen schön kühlt und auf den die doch angezogenen Lackschuhe so herrliche "Klak-Klak" Geräusche machen.

Ja ja, ich bin der Kulturmensch der Woche, seit Montag spiele ich abwechselnd die Zauberflöte und die Alpensinfonie von Strauss. Ich erinnere mich an meine Tage als Praktikant an der Deutschen Oper Berlin wo ich mit B. fröhlich zusammen gesungen habe "sie ist würzig, und wird eingesalzt" (zweiter Akt, original – sie ist würdig, und wird eingeweiht. Musikerhumor.) Meinen Kollegen geht es schon langsam auf die Nerven dass ich bei dieser Oper immer mitsinge, es ist auch, zugegeben, eine nervige Gewohnheit, aber ich freue mich endlich mal eine Oper auf Deutsch bei uns zu erleben. Und da einige der Sänger mit der wunderbaren Aussprache eines Türstehers an der Reeperbahn singen, sehe ich mich geradezu gezwungen, zum Schutz der deutschen Sprache mich zu erheben. Dazu muss man aber sagen – bei den meisten Sängern merkt man die Massenwanderung von israelischen Musikern nach Deutschland – sie singen nahezu akzentfrei.

Es gab aber Wichtigeres an dieser Woche.

Sonntagfrüh bin ich in die Uni gefahren, es gab die Abschlußvorlesung über Christa Wolf und ihr Buch "Was Bleibt", und ich musste ein Referat halten über den Literaturstreit Anfang der 90er in Deutschland. Schon am Morgen gab es ein ungutes Gefühl in der Luft, es war ja "Jaum Al-Nakba", Tag der Katastrophe für die Araber, so bezeichnen sie den Tag der Gründung Israels. Verständlich, muss man sagen, da der Krieg der 1948 tobte 750,000 Palästinenser aus ihren Häusern vertrieben hat. Ich schreibe – der Krieg hat vertrieben. Was heißt das aber? Ich habe irgendwo gelesen – man muss manchmal akzeptieren, dass es in gewissen historischen Momenten eine Hierarchie von Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden herzustellen gilt. War der 48´ Krieg so ein Moment? Die Israelis sagen – die Araber haben den Krieg erklärt und verloren, wir haben keinen bewusst vertrieben, nun ist es aber so und darf nicht mehr angerührt werden. Die Araber sagen – es gab eine Vertreibung, Bilder, die man sonst aus Europa kennt, von langen Flüchtlingskolonnen, mit Hab und Gut und Angst in den Augen. Wer hat Recht? Was ist hier die Wahrheit? Dieser Blog ist nicht der geeignete Ort um diese Diskussion aufzurollen. Ich kann nur sagen – ich habe Verständnis für das Leid der Palästinenser, für ihre Wut, ja manchmal auch für ihre Taten. Ich habe aber auch Verständnis für die Angst der Israelis.

Verständnis? Ich spüre diese Angst manchmal.

"Macht Widerstand kreativ?" fragt Marcel Reich-Ranicki aus dem Mund meiner Professorin. Eine scharfe Zunge hat der Typ, muss man sagen, manchmal vielleicht sogar zu scharf. Wir lesen aus der Wolfschen Erzählung – "Ich soll es gewusst haben?...."

Klak-klak. Oh nein, ich trage keine Lackschuhe in der Uni. Wir alle drehen uns zum Fenster, pressen uns an das kalte Glas, die Quelle der Schießgeräusche suchend. Die Uni liegt auf einem Berg, und unter uns streckt sich das palästinensische Städtchen Isawije. Ein schwarzer Rauchschleier dehnt sich über die Häuser, gebrochen durch kleine, Zuckerwolleähnliche, weiße Tränengaswolken. Und durch diese Schwarz-weiße Decke sehen wir die Hauptstrasse, an einer Seite die Demonstranten, an der anderen unsere Armee. Die Ersteren, die meisten von ihnen jung, zu jung, den Geruch der sich verwirklichenden palästinensischen Unabhängigkeit zusammen mit dem Gas riechend, sind gefangen in einer surrealistischen Mutprobe einander gegenüber und laufen mit Steinen gegen die Panzerwagen der Soldaten, die, kaum älter als ihre Steinwerfenden Kontrahenten, zusammenrücken, verängstigt ausschauend, und schießen eine Gasgranate nach der anderen in die Menge.

"Wenn Widerstand kreativ macht, dann haben wir dort sicherlich einen Haufen Schriftsteller da untern, " sagt ein Kommilitone von mir, ich schaue zu ihm rüber, und begreife – es sind die Geburtswehen des palästinensischen Staates da unter uns.

Mehr dazu im nächsten Eintrag,

eine schöne Woche Euch allen,

Euer Ofer

p.s. es kamen zwei Fragen wegen des letzten Eintrags – Wieso ich immer eine Bombe in meinen Einträgen habe und ob ich keine Zutaten vergessen habe.

Also, auch als ich in Berlin gewohnt habe, habe ich nach jedem dumpfen Schlaggeräusch von Außen auf die Sirenen gewartet. Es ist ein Instinkt, der nicht so schnell sterben wird. Auf die zweite Frage – wenn Ihr wollt, Radieschen können noch dazu passen. Radieschen.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Israelisches Tagebuch 47

Ofer, willst Du nicht einen Fatusch zubereiten?

Ich liebe meine Frau, das muss ich schon sagen, vor allem liebe ich diese Fragen, deren nie mit Worten ausgesprochenen Antworten die kleinen Bauelemente der Liebe sind. Es ist ja klar dass ich den Fatusch zubereite, Gili kann ihn ja gar nicht zubereiten, als ich ihr das eine Mal versucht habe diese Kunst beizubringen, ist sie lachend aus der Küche geflohen. "Man braucht Geheimnisse in der Ehe!" rief sie noch aus dem Flur, und ihr lachend vermischte sich mit Ori´s aufgeschrecktem Schrei, der nach einem kurzen, sich ausprobierenden Weinen (da ist sie nicht so sehr geübt) in entzücktes Kichern überging.

Familienglück, Tel Aviv, 2011.

Ich übe mich in Ordentlich sein aus, vielleicht ein Relikt aus deutschen Zeiten, und lege die Zutaten für den Fatusch auf die Arbeitsfläche in der Küche. Gurken Tomaten Zwiebel Paprika Pitabrot Saatar Feta-Käse Salz Pfeffer und Olivenöl. Ich kann es versuchen, Mengen zu nennen – es käme mir komisch vor, Zahlen und Gewichteinheiten neben dem Namen Fatusch zu sehen, es wäre wie eine Übersetzung – eine "Essübersetzung", vielleicht – so wie ich einmal eine ganze Woche gebraucht habe bis ich verstand, "Kusbara" heiße bei Euch "Koriander". Oder wie die Unmöglichkeit, die genaue Zuckerpudermenge zu nennen die man auf Kaiserschmarrn streuen sollte. Nach Gefühl, halt.

Ein dumpfer Schlag ertönt aus der Ferne, Gili und ich werden kurz still, nur Ori kichert fröhlich weiter. Eins. Zwei. Drei. Wir zählten die Sekunden. Vier, Fünf, Sechs. Der fast schon sommerliche Himmel wird geschnitten durch Vögelgeschrei, ich schaue durch das Fenster, meine Augen suchen kein bestimmtes Zielobjekt, es sind meine Ohren die was suchen. Sieben, acht, neun. Ich stütze mich auf meine Hände, spüre die kalte Steinfläche auf der das Gemüse liegt, der Käse, das Brot. Zehn. Ich atme auf. Wenn es eine Bombe gewesen wäre, würden nach zehn Sekunden die ersten Polizei- und Krankenwagensirenen ertönen, hysterisch, eine weckt die andere zum Schreckenkonzert.

Ordnung muss sein, also erst das Pitabrot zerfetzen, in Stücke so klein wie… naja, wie Kaiserschmarrnstücke. Köche der Welt, vereinigt Euch! Man nimmt eine Schale, tut die Pitastücke rein, streut Salz darauf, ein wenig Pfeffer, Saatar, und Olivenöl.

(Saatar? Was zum T….? Ein Lachen rollt aus Nürnberg, wo ich mal versucht habe, einem gewissen Baron die richtige Aussprache von Saatar beizubringen. Vergeblich, allerdings. Der Gute ist fast daran erstickt. Der deutsche Name dieses Gewürzes ist übrigens Oregano, oder Origanum syriacum, für die die lieber auf Latein kochen)

Nach einer kurzen Weile, wenn die Brotstücke das Öl ein wenig aufgesaugt haben (nicht zu viel öl nehmen! Es kommt ja noch welches in den Fatusch!), schmeißt man sie in eine Pfanne, und frittiert sie kurz bis sie knackig werden (aber nicht braun oder schwarz! Sie müssen die Zähne nur leicht überraschen nebst den Tomaten und Käsestücken).

Gili steckt ihren lockigen Kopf durch die Küchentür, auf ihrem Arm Ori, beide grinsen fröhlich – bei Gili liegt es an ihren Geruchssinn der ihr den sich langsam verwirklichenden Fatusch verriet, bei Ori handelt es sich wahrscheinlich um das allgemeine Glück, Gili und mich als Eltern zu haben. Klar doch.

Das Gemüse schneidet man grob, das heißt, grob im Vergleich zum normalen arabischen Salat. Zum Beispiel, die Gurken. Hier muss aber eins festgemacht werden – es handelt sich nicht um die monströsen, fast schon perversen, nach Wasser schmeckenden, a-la-Fokushima deutschen Gurken, sondern um ihre kleinen Verwandten, also normale Gurken, die als Vorspielobjekt untauglich, für den Fatusch aber perfekt sind. Gurken, halt. Man schneidet sie in vier längliche Streifen, die man dann in grobe, also so um die 4 cm Stücke weiterschneidet. Die gleiche Größe gilt für all die Zutaten – die Würfel müssen so groß wie eine halbe Streichhölzerschachtel sein.

Angenommen, Ihr nehmt normales Gemüse (und nicht die oben erwähnte genetische Blasphemie der Natur) – braucht Ihr drei Gurken, zwei Tomaten, zwei Paprikas (die in den deutschen Supermärkten in der Regel aus Israel stammen), ein drittel Zwiebel (ich liebe die roten, aber ich liebe ja immer die Roten), und 150 gr. Feta (den Käse schneidet man in kleinere Stücke, nach Gefühl).

Es ist fast vollbracht, ich gehe ins Wohnzimmer um Gili die fröhlichen Nachrichten mitzuteilen, merke aber, Ori ist eingeschlafen, glücklich sein macht ja müde. Gili zeigt mit dem Finger auf den Lippen, Papageno schweige still, und ich gehe auf Zehespitzen zurück in die Küche. Die Pitastückchen haben sich inzwischen abgekühlt, ich schmeiße alles zusammen in eine große Schale, tue noch ein wenig Salz und Olivenöl rein, mische alles gründlich zusammen, und – Hurra! – Der Fatusch ist fertig.

Mahlzeit!

Euer Ofer

p.s. ich gebe es zu, kürzlich in einem ziemlich edlen Restaurant in Tel Aviv Fatusch mit Baguettestückchen statt Pitabrot bekommen zu haben, also müsst Ihr nicht nach x-Berg, Gostenhof, oder Dortmund reisen um einen Arabischen Supermarkt aufzuspüren.

Donnerstag, 24. März 2011

Israelisches Tagebuch 46

Heute Mittag saß ich wieder im Auto, es war warm und ich habe meine Jacke ausgezogen und auf den leeren Kindersitz neben mir gelegt während ich auf grünes Licht wartete. Ich hatte zwei Stunden um Jerusalem zu erreichen, wo ich eine Veranstaltung an der Uni besuchen musste. Ich schaltete das Radio an, und hörte den Nachrichtensprecher sagen: "und zu anderen Nachrichten des Tages – heute ist die berühmte Schauspielerin Elisabeth Taylor gestorben. Sie erlag einer Herzkrankheit in einem New Yorker Krankenhaus."

Ich schaltete das Radio aus, und rief meinen Vater an. "Mir geht es gut, mach Dir keine Sorgen", rauschte seine Stimme aus der Freisprechanlage. Wieso sollte ich mir Sorgen machen? "Elisabeth Taylor ist tot" sagte ich laut in das Mikrophon. Man muss da immer ein wenig reinbrüllen. "Was?" "Elisabeth Taylor ist tot, ich hab´s grade im Radio gehört." Man muss dazu sagen dass mein Vater, immer wenn er auf die Schönheit einer Dame zu sprechen kommt, einen Vergleich zu der Schauspielerin zu ziehen versucht.

"Lass Taylor" sagte er, "in Jerusalem ist eine Bombe explodiert. Mir geht es gut, dem Rest der Familie auch. Mach Dir keine Sorgen."

Eine Bombe? In Jerusalem? Am zentralen Busbahnhof, wo ich des Öfteren den Bus wechsele auf dem Weg zur Uni? Ich machte das Radio wieder an. Eine Tote, Dutzende Verletzte, der Polizeisprecher fordert alle auf, das Gebiet zu räumen, ein Politiker schwört Rache, hinter ihm hört man die Stimmen die heiser rufen, "Tod den Arabern".

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Ich bin jetzt wieder zuhause, Gili und Ori schlafen schon fest, und ich lese die Nachrichten im Netz bevor ich ins Bett gehe. Die Tote aus dem Attentat hat man noch immer nicht identifizieren können, anscheinend vermisst sie auch noch keiner, und so bleibt sie, unbekannt, im Leichenhaus des "Hadassa" Krankenhauses in Jerusalem. Darunter auf der Internetseite steht ein großes Bild von Elisabeth Taylor, das aus "Kleopatra", mit den glitzernden Augen. Jeder würde sie sofort erkennen.

Gute Nacht aus Tel Aviv,

Euer Ofer

Samstag, 12. Februar 2011

Israelisches Tagebuch 45

Eine kurze Studie in Geographie

Die gute deutsche Sprache hat ihre innere Weisheit, bewiesen durch nähere Betrachtung gewisser Ausdrücke, denen man im alltäglichen Sprachgebrauch keine besondere Aufmerksamkeit schenkt. Zum Beispiel – Nahost. Ihr denkt sicherlich – schenken wir dem Nahen Osten nicht mehr als genug Aufmerksamkeit?

Das Ihr dies tut steht außer Frage, sicherlich. Aber habt Ihr schon bemerkt, dass man auf Englisch "Middle East" sagt, also Mittlerer Ost? Woher kommt es also, dass man auf Deutsch den Osten nah bei sich sieht? Ist es vielleicht das Resultat der türkischen Kanonen die auf Wien geschossen haben, Schüsse die für die beteiligten Österreicher ganz schön NAH vorgekommen sind? Wenn der Mittelpunkt der Welt Preußen ist, dann ist Jerusalem in der Tat östlich aber nah, Afghanistan ein kleines Stückchen ferner, also Mittelnah, und Siam, Korea und Peking ganz schön fernöstlich sind.

Ich muss hier hinzufügen – Diskussionen mit Deutschen über die genaue Platzierung des Ostens können bös ausgehen. Als Beispiel kann ich eine Unterhaltung nennen, die ich einst mir dem Vater einer ehemaligen Lebensabschnittsgefährtin von mir geführt habe. Es ging um Leipzig und Dresden, und ich, ausländisch unwissend, verwendete den Ausdruck "Ostdeutschland" um diese zwei Prachtstädte geographisch einzuordnen. "Dresden und Leipzig, genauso wie Berlin und Schwerin, " brüllte der freundliche fast-aber-doch-nicht-Schwiegervater-gewordene Mann, "liegen in Mitteldeutschland! Ostdeutschland ist Königsberg!"

Es ist also alles eine Frage des Betrachtungspunkts, dachte ich mir als ich mich in den Kleiderschrank der Nachbarn zum Nachtschlaf verkroch. Am besten kann man diese neu gewonnene Weisheit mit dem interessanten Vergleich ausschildern:

Wenn ich einen Israeli frage, wie fern Deutschland liege, antwortet er – "gar nicht soweit, weniger als 4 Flugstunden entfernt, naja, wir sind hier die letzte Bastion Europas, eine Art Grenzland."

Die umgekehrte Frage, also wie weit von Berlin Tel Aviv nun liege, beantwortet der Durchschnittsdeutsche folgendes – "Mensch, eigentlich ganz schön weit weg, es ist ja Asien, oder?" hebt seine Augenbrauen, schaut den Fragesteller irritiert an, und setzt fort – "also sicherlich fünf und sechs Stunden weit weg."

Berlin–Jerusalem: 2908 Km. (und wenn wir schon dabei sind: Berlin–Kairo: 2899). Durchschnittliche Flugzeit: 3 Stunden und 50 Minuten. Ist ja an sich wirklich nicht so weit weg, wenn man zum Beispiel bedenkt, Las Palmas liege 3603 Km weit weg von Berlin – also sollte den Deutschen Falafel besser schmecken als Paella. Las Palmas ist aber im Westen, und West bleibt West, eine glänzende Einheit von Berlin bis Kaliforniern, dem unterstellt man nicht solche kleinlichen Abstufungen wie nah, fern oder mittel.

Auf die Berlin-Jerusalem Entfernung zurückzukommen – man denkt, die Geographie sei eine ziemlich klare Angelegenheit. Und doch sieht man wie die Israelis sich schon die Euromünze mit dem Davidstern auf der Rückseite vorstellen, während die Deutschen sich in Sicherheit wiegen und glauben, die ganze Nahostdiskussion ist gut um der Wochenendausgabe der "Süddeutsche" Stoff für die Seiten 4-6 zu geben, darüber hinaus aber mit der europäischen Realität wenig zu tun hat. Und beide, und das macht mir tierisch Spaß zu schreiben, irren sich gewaltig.

Was passiert aber wenn man noch die Nord-Süd Achse hinzunimmt? M. aus Berlin sagte über die oben erwähnte a-lá-"Kopf im Sand stecken" europäische Ignoranz, man ignoriert dass ein Ägypter nach Italien regelrecht schwimmen kann.

Ob er dort mehr Demokratie finden wird, bleibt offen. Das gehört aber in eine andere Diskussion.

Euch allen ein schönes Wochenende,

Euer Ofer

Dienstag, 8. Februar 2011

Israelisches Tagebuch 44

Liebe Freunde,

Ich schäme mich. Mehr dazu später.

Als ich zehn Jahre alt war, rief mich meine Mutter ins Wohnzimmer. Ihrer Stimme war ein einzigartiges Aufregen zu entnehmen, eine zurückgehaltene Dringlichkeit. Ich bin ihrem Ruf gefolgt, und fand sie vor dem Fernseher. "komm her mein Kind. Schau, und merk Dir was Du siehst."

Was habe ich gesehen? Ich durchwühle durch all meine Kindheitserinnerungen, und finde diesen Tag, diesen Moment im Wohnzimmer meiner Eltern, vor flackernden Bildern im Fernseher. Menschenmassen mit komischen bunten Kleidern und unmöglichen Friseuren, ein Meer von Fahnen und aufgeregte Reporter die auf hundert Sprachen in alle Welt strahlen – die Mauer ist gefallen, Berlin ist wieder eins. "Merk Dir, was Du siehst, mein Kind, " sagte meine Mutter, ihre Augen glänzten, und mein Vater der schnell ins Zimmer eilte murmelte nur, "unglaublich, unglaublich", und zündete sich eine Zigarette nach der anderen.

Wer hätte das gedacht, wer hätte den Deutschen, diesem an Gehorsamkeit und gescheiterte Revolutionen gewöhnte Volk zugetraut, diese politische Wende herbeizuführen, und zwar ohne Blut, ohne auf dem Weg Frankreich zu besetzen? Weil, das wisst Ihr ja, so was hat man von Euch erwartet. Man sagte, die Deutschen, wenn sie wieder vereint sind, werden wieder an Polen knabbern, oder die EU für sich erobern (oh Moment mal, das ist doch passiert, oder?) oder einfach der ganzen Welt sagen – lässig, und ohne die berühmte deutsche Höflichkeit zu vergessen – liebe Leute, dieses Spiel mit der Demokratie ist nicht unsers. (Das erinnert mich an eine geniale Geschichte, die ich von meiner guten Freundin V. gehört habe – sie saß in einem Konzert der zeitgenössischen Musik in München, vor ihr saßen zwei Herren, und nach einer halben Stunde hörte sie wie der eine seinem Freund auf tiefstem Bayerisch sagte – "An sich ist Toleranz kein deutsches Wort").

Wer hätte es Euch zugetraut. Das ist die Hauptfrage hier.

Und wer hätte Arabern eine friedliche Revolution zugetraut? Ich meine, sie sind doch Araber, Demokratie ist nicht ihr Spiel, Redefreiheit und Menschenrechte erst recht nicht, oder? Ich werfe hier vielleicht den ersten Stein, aber ich werfe ihn senkrecht gen Himmel mit der Erwartung, er werde meinen Kopf treffen. Weil auch ich habe diese Sünde begangen, und bei jeder endlosen Nahostkonfliktdiskussion mit einer ernsthaften, allwissenden Miene gesagt – Israel sei die einzige Demokratie im Nahen Osten, die Araber kennen, können und wollen so was gar nicht haben. So. Es sind doch Araber, Mensch, sie sind nicht so wie wir, es gibt ja eine Mindestmenge an Schnee die man in seinem Leben gesehen haben muss bevor man die französische Revolution überhaupt begreifen kann. Oder habt Ihr eine bessere Idee, wie man die Europäer (mich inbegriffen, natürlich) von den demokratieuntauglichen Völkern, also all den anderen, unterscheiden könnte? Wo steckt dieser Sinn für Menschenrechte, wenn nicht im Schnee? Vielleicht in der Bratwurst?

Wie alle Israelis, bestand meine erste Reaktion auf die Bilder aus dem Al-Tahrir Platz in Kairo aus nackter Angst. Natürlich stehen wir auf Demokratie, und wir ziehen gern immer wieder über unsere Nachbarn her, die uns Vorwürfe wegen Menschenrechtsverletzungen machen während sie selber alle von Diktatoren regiert werden. Aber komisch genug, haben wir uns (mehr als die Araber, anscheinend) an diese Diktatoren gewöhnt. Wollen wir wirklich wissen, was 80 Millionen Ägypter wählen würden, sollte es zu freien Wahlen im Lande des Nil kommen? Nein danke. Sie werden sicherlich die "Muslime Brüder" wählen, die als erstes den Friedenvertrag mit Israel für nichtig erklären. So haben sie doch bedroht. Diese Angst hat Bestand – die "Muslime Brüder" stehen in der Tat nicht auf uns, um es milde auszudrücken – und ihr Wahlsieg wäre für Israel fatal.

Schaut Euch aber die Menschen an, die seit über einer Woche auf dem "Platz der Befreiung" (das ist die Bedeutung von Al-Tahrir) weilen – hört was sie sagen, achtet auf die Transparenten in ihren Händen. Diese Menschen, dieses Volk, so groß wie das deutsche, haben an Euren Unis studiert, haben bei Euren Firmen gearbeitet, haben Eure Restaurants geputzt - und während wir alle (wie gesagt, der Stein trifft demnächst meinen Kopf) dachten, unter dem Kopftuch schweben dunkle Islamdeutschlandgedanken, dachten sie sich – das können wir auch, diese Freiheit, diese Gleichheit, diese Demokratie, das geht auch jenseits des Mittelmeers. Und dazu kann ich nur sagen – bei der nächsten Sarrazin Diskussion, beim nächsten Mal wenn in Deutschland Zweifel über den Sinn der Integration hochkommen – denkt an das Bild aus dem Platz der Befreiung, denkt an das Bild aus dem Brandenburger Tor, weil sie eins und dasselbe Bild sind.

Ich schäme mich also, dass ich meine Angst, meine Vorurteile den Arabern gegenüber mich taub und blind habe machen lassen. Dass ich Hass zu sehen dachte wo Hoffnung ist, dass ich die Vergangenheit da gesucht habe, wo die Zukunft entsteht. Und wie ein prominenter israelischer Journalist geschrieben hat – ich verbeuge mich vor dem mutigen ägyptischen Volk. Meine Tochter ist zwar zu klein um sich später an diese Tage erinnern zu können. Ich werde ihr aber in vielen Jahren davon erzählen, wie ich mit ihr in meinen Armen vor dem Fernseher stand und der arabischen demokratischen Revolution Zeuge wurde.

In diesem Sinne,

mit den liebsten Grüßen,

Euer Ofer

p.s. eine kleine Korrektur - "an sich ist Toleranz kein deutsches Wort" ist ein Zitat von dem Satiriker Gerhard Polt. Danke Volker!

Freitag, 28. Januar 2011

Israelisches Tagebuch 43

Im vierten Stock des "Tacheles" Kunstzentrums in Berlin sitze ich einem jungen Mahler gegenüber. Die Luft ist kühl, man könnte sogar sagen – die Luft ist kalt, ich schaue über dem Kopf des in seiner Kunst versinkenden Mahlers und blicke durch das schmutzige Fenster hinaus. Draußen ist Berlin, grau und unfreundlich, ich sehe nur die Dachrillen des Hauses gegenüber, dunkle, verschwommene Flecken die ich als Raben interpretiere werfen unklare Schatten auf die beschlagene Fensterscheibe.

Der Mahler hebt seinen Kopf, schaut mich mit einem eindringlichen Blick an, und sagt ein kleines, vom russischen Akzent umgebendes "So".

Er dreht das Blatt um, ein schwermutiger Mann blickt mir entgegen, mit roten und schwarzen Farben, und ich erinnere mich daran dass Malerei die wahrhaftigere Kunst ist, zumindest wenn sie mit der Fotographie verglichen wird, sowie die "Klio" von Picasso, die Muse der Geschichte, die in den Spiegel blickend die dunklen Ströme ihrer inneren Gefühlswelt sieht.

Der ernsthafte Blick meines eigenen Bildes begleitet mich den ganzen Tag, die tiefen roten Falten in der Stirn und der schwarze, von dem Mahler erahnte Schatten zwischen Unterlippe und Kinn. Ich bin erkältet und Berlin ist diesmal nicht sehr freundlich zu mir, ich suche nach Büchern für die Uni und werde nicht mal bei Dussmann fündig, "Sie können sie bestellen, aber wir liefern nicht nach Israel," sagt die junge, schwarz gekleidete Dame beim Infoschalter, und ich erahne die auf mich zukommende, nie ausgesprochene und dafür umso heftigere Enttäuschung meiner Doktormutter. Statt Freunde zu sehen muss ich mich im Bett verkriechen und den Schneeflocken zusehen, und wenn mein Fieber sich endlich leicht senkt befinde ich mich wieder auf dem Weg gen Süden, nach Nürnberg.

Lieber Georg aus Tel Aviv verzieht sein Gesicht und spuckt den Namen "Nürnberg" aus als ob allein das Aussprechen dieses Wortes mit heftigen Schmerzen verbunden ist. "Aber wieso ausgerechnet Nürnberg", fragt er, und seine Stimme zerbricht in einer Mischung aus Entsetzen und Flehen. Wieso Nürnberg?

Nun, ich habe im Laufe dieses Tagebuchs schon Einmal ein Lobeslied zu Ehren der fränkischen Hauptstadt geschrieben, also bitte ich hiermit um Verzeihung dass ich es nicht erneut mache. In allen Städten, in denen ich gelebt habe, habe ich versucht ein in den Steinen festgeschriebenes Geheimnis zu entdecken, eine Urwahrheit, ob in Jerusalem, Berlin oder New York. Wer aber ständig nach versteinerten Botschaften schaut, der übersieht die Menschen, überhört sie, und verdonnert sich selber zu einer Isolierung die zwar poetisch wunderschön zu beschreiben ist, gleichzeitig aber eine nicht poetische Einsamkeit erzeugt.

Und Nürnberg?

In Nürnberg suche ich nicht nach Steinen. Ich will gar nicht wissen welche Stimmen sich in den Sandsteinen der Altstadt verfangen sind, ich bin nicht nach Nürnberg gezogen, die Menschen missachtend, um die gebrochenen Überreste von Fragen und Antworten die ich aus Israel mitgenommen habe wieder in Ordnung zu bringen. Diese Stadt, gerade eben weil sie für mich vom Anfang an keinerlei Bedeutung hatte, war der erste Ort wo ich, von meinen blöden Überinterpretationen des "so soll ein Mensch sein" Bildes entkleidet, einfach SEIN konnte. Und auf dieser Ebene habe ich Menschen entdeckt, Freundschaften, die fürs Leben sind. Ich bin immer überrascht wenn ich nach Nürnberg fliege, mit welcher Wärme ich von meinem (ich darf doch so schreiben, oder?) Orchester, den Nürnberger Philharmonikern, empfangen werde, obwohl sie und ich wissen dass es genügend (und bessere) Hornisten in Deutschland leben die bei denen liebend gerne spielen würden. Und doch werde ich von allen Kollegen umarmt, vom GMD bis zu den Orchesterbüroangestellten, von der Horngruppe (samt Familien) ganz zu schweigen. Und wenn ich nach einer Probe in meine alte WG fahre, so ist es als ob die Zeit stillsteht, die Tür geht auf und aus der Küche riecht man das feine Kochen des adligsten Kochs Deutschlands, und ich werde von meinen einstigen Mitbewohnern umarmt, wie eine Familie, wie ein Hafen.

Deswegen Nürnberg.

Neun Tage war ich also in Deutschland, eine Woche davon saß ich zitternd unter einer Decke. Gestern stopfte ich die ganzen Pullis zurück in meinen Koffer, zusammen mit Unmengen von Lebkuchen, und bin zurück nachhause, zu Gili und Ori geflogen.

Und jetzt ist es Freitagabend, gleich fahren wir nach Jerusalem um die Schabbat im Kreise meiner Familie zu empfangen, Gili ist mit einer Freundin Kaffe trinken gegangen, und ich schreibe Euch mit einer Hand, da die andere den Kopf meiner schlafenden Tochter Ori stützt. Sie schaut mich mit großen, grauen Augen an, ihr rebellisches Haar umgibt ihren Kopf wie ein Heiligenschein, und ihre kleinen Hände rudern durch die Luft. Ich sage ihr, ich habe sie vermisst. Es war nicht die Sehnsucht die ich aus anderen Zeiten kannte, als Gili und ich tausende Kilometern voneinander getrennt waren, jene süße, aufregende Sehnsucht, die man immer wieder spürt und doch ist sie immer wieder wie zum ersten Mal da, überraschend und süßschmerzlich. Nein, dieses Mal tat mir meine Seele Weh, so weit weg von Ori zu sein, von diesen kleinen Händen und fragendem Blick. Ich habe sie gestern den ganzen Abend umarmt und ihr ihr Lieblingslied gesungen, "ich weiß nicht, zu wem ich gehöre" von Marlene Dietrich, aber tief im Herzen sagte ich mir – ich weiß ganz gewiss, zu wem ich gehöre.

Seid Alle lieb aus Tel Aviv gegrüßt,

Euer Ofer

Montag, 3. Januar 2011

Israelisches Tagebuch 42

Liebe Freunde,

es ist spät geworden, ich wollte um diese Zeit schon längst im Bett sein, aber in einem Haus in dem ein kleines Baby wohnt gibt es immer was zu tun, was aufzuräumen, zu erledigen, und dazu kommen noch die Berge von Büchern die meine Universitätsprofessoren mir freundlicherweise zum Stopfen meiner nicht vorhandenen Zeitlöcher gegeben haben.

Wieso schreibe ich aber nicht? Wieso benutze ich nicht dieses wunderbare Medium, das an Euch geschriebene Wort, um die mich begebenden Zaubermomente festzuhalten? Davon gibt es nämlich mehr, als man zählen kann. Zum Beispiel letzte Nacht, als ich Gili gesagt habe, Ori wird sowieso bald vom Hunger aufwachen, also soll sie noch ein Weilchen auf meiner Brust schlafen ohne dass wir einen Umstand machen sie ins Bettchen zu bringen. Vier Stunden später bin ich aber selber aufgewacht, senkte meinen Blick, und schaute meine Tochter an, wie sie glücklich schlafend auf mir lag, die Arme rechts und links gestreckt. Oh Glück, oh Freude.

Ich weiß es nicht, ich finde keinen Grund dafür, weshalb ich davor scheue, über Ori zu schreiben. Vielleicht weil dies ein Blog über Israel ist, über Schwierigkeiten und Konflikte, über Ungewissheit und getrübte Zukunft. Ich gestehe – ich habe eine Art Gefühl einer Verpflichtung diesem Blog gegenüber entwickelt, eine gewisse Verantwortung. Nicht nur weil Ihr, meine Freunde, ihn liest – sondern weil andere sich dadurch ein anderes Bild von Israel machen, von Israelis. Weil er vielleicht eines Tages als stiller Beweis dienen wird, Beweis von vernünftig denkenden Menschen, von einer versuchten, in diesem Land selten gewordenen moralischen Haltung Menschen gegenüber. Aber kann ich die Grenzen der von mir gespürten Verantwortung so klar ziehen? Sind sie nicht viel weiter ausgedehnt worden seitdem ich Ori habe?

M. aus Berlin sagte, wenn ein Mensch ein Kind habe, werde seine Präsenz auf der Erde breiter. Ich verstehe jetzt was sie damit gemeint hat. Dieses Gefühl bringt mit sich aber das einfache und klare Verständnis – das Verständnis jenes Unterschieds zwischen 99 Prozent und 100 Prozent Verantwortung.

Und was passiert wenn die eine Verantwortung auf die andere trifft? Wenn die klagende, böses-ahnende die aus meinen Texten hervorgeht sich der anderen, der intimeren und sofortigeren gegenübersteht?

Ihr entschuldigt mich, Ori macht gerade Geräusche und wird gleich wach, und ich will Gili noch ein wenig schlafen lassen.

Seid umarmt,

Euer Ofer

p.s. (ein wenig später) Ori schläft jetzt, und ich böser Jude habe es fast vergessen - Frohes Neues Jahr Euch Allen, Alles Liebe und Gute für 2011, mögen wir uns in diesem neuen Jahr uns öfter sehen!