Was für einen Tag. Am Mittwoch bin ich in das Asia-Haus gegangen, Sitz des Goethe-Instituts in Israel. Jeder, der irgendwie mit Deutschland verbunden ist war da. Der Deutsche Botschafter, Herr Dr. Kindermann, die Leiter aller deutschen Stiftungen die in Israel ansässig sind, die Mitarbeiter von "Aktion Sühnezeichen" und von der Stiftung "Verantwortung, Erinnerung, Zukunft", Journalisten der "Bild", der "Zeit" und vom ARD-Jerusalemstudio, und viele Israelis wie ich die Sehnsucht nach Deutschland haben. Für einen Tag konnte man im Asia-Haus nur reinstes Deutsch hören, man redete leise und höflich, und das Café bot uns Kaffee und Kuchen in bester Oma Tradition.
Die Diskussionen waren spannend, wie zum Beispiel die Analyse der letzten Bundestagswahl und deren Auswirkung auf Israel und Iran, oder die Auswertung von Jugendaustauschprojekten zwischen beiden Ländern. Aber wie immer bei solchen Angelegenheiten war das spannendste die Diskussionen außerhalb der Konferenzräume. Und so habe ich Kontakte geknüpft mit den Leitern des Goethe-Instituts und der IDG (Israelisch-Deutsche Gesellschaft). Nach der letzten Diskussion waren wir alle in die Residenz des deutschen Botschafters eingeladen zum festlichen Empfang, anlässig des Tages der Deutschen Einheit. Alle waren da – Botschafter, Militärattachés, fein gekleidete Damen und Herren die die von deutschen Steuergeldern finanzierten Häppchen und Bier genossen. Ich beschränkte mich auf das Bier – frisch aus dem Hahn, wie in Deutschland. Himmlich.
Als ich keine Lust mehr hatte an diesem Theaterspiel teilzunehmen, zog ich mich mit einem Glas Bier in eine distanzierte Ecke des Rasens. Es stand dort ein Mann den ich um Feuer bat. Er war in meinem Alter, hatte dunkele Haut und markanten Gesichtszügen die seiner Herkunft preisgaben – Ägypten. Wir haben uns in ein Gespräch verwickelt, das für mich das spannendste am ganzen Tag war. Wie oft kriegt man die Gelegenheit dazu, mit einem offiziellen Vertreter eines arabischen Landes bei Zigarette und Bier zu quatschen?
Später hat mich der nette Mann (es ist wohl für ihn besser, ich lasse seinen Namen unerwähnt bleiben) nach Hause gebracht, da wir Nachbarn sind. Es war ein Erlebnis, durch Tel Aviv mit diplomatischem Kennzeichen zu rasen. Und jetzt habe ich einen ägyptischen Freund, und eine Menge Kontakte zu den deutschen Vertretern in diesem Land. Also war das ein erfolgreicher Tag!
Zum Schluss will ich eins sagen – unsere Wohnung ist fast fertig gerichtet, und hat viel, viel Platz. Das hat eins zu bedeuten – Ihr seid alle hierher eingeladen!
Grüße aus dem heiligen Land,
Euer Ofer
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