Heute hatten wir wieder ein
Treffen der Lesegruppe – diesmal ging es um Heine. Oh, wie kultiviert, junge
Israelis und junge Deutsche, umgeben von Büchern von Rosenzweig, Kafka, Buber,
Scholem, Freud, Klemperer, Arendt, wie wunderbar, wir diskutieren die Symbolik
des Rheins, Loreley und Rabbi von Bacharach, ist der Rhein bei Heine das Symbol
des Todes fragt eine hübsche deutsche Doktorandin (Thema: irgendein drittklassiger
deutsch-jüdischer Bühnenautor aus den 20gern) und schwingt eine schmale Hüfte
über die andere, wie aufregend aufklärend, Deutsche und Juden reden wieder über
Deutsche und Juden, ist es Purim jetzt,
fragt ein deutscher Theologie-Student aus Göttingen, sein Wissen über den
Judentum angebend, nein, es sind Schüsse, erwidere ich und mache das Fenster zu,
unser Campus liegt schlecht.
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